Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
die SPD-Fraktion stellt den folgenden Antrag:
- Die Stadt erstellt ein Begrünungskonzept.
- Das Konzept bedenkt sowohl den Innen- wie auch den Außenbereich.
- Im ersten Schritt erfolgt eine Beteiligung der Umweltverbände, der Landwirtschaft und des Landes, die sich auf den „Niedersächsischen Weg“ verständigt haben, um die sich hieraus abzeichnenden Auswirkungen auf das Stadtgebiet erkennen und in das Konzept einbeziehen zu können.
- Ebenso sind die vom Landkreis und seiner Naturschutzstiftung vorgesehen Entwicklungen in das Konzept einzubeziehen.
Begründung:
Die bisher gestellten Anträge zu Klimaschutz und Artenvielfalt sind finanztechnisch geprägt. Die Fraktionen im Rat sind sich einig in den Gefahren, die durch Anstieg der Temperaturen entstehen. Begrünung kann dem Klimawandel entgegen wirken.
So war es richtig, dass der Stadtrat 50.000 € für zusätzliche Begrünung in den Haushalt 2020 eingestellt hat. Die Ausführung durch die Verwaltung war Ziel entsprechend, weil die im Außenbereich realisierten Maßnahmen das meiste Grün für das eingesetzte Geld erbrachten.
Andererseits ist klar, dass dadurch das innerstädtische Mikroklima nicht verbessert wird. Ebenso stellt sich die Frage, wie man durch eine stärkere Begrünung möglichst viel für die Stärkung der Artenvielfalt tun kann.
Dafür hat die Stadt kein Konzept. Das Konzept muss auch die Anpassung an Klimafolgen durch steigende Temperaturen, vermehrte Starkregenereignisse und geringere Niederschläge bedenken. Das Mehr an Begrünung muss konzeptionell-inhaltlich angegangen werden.
In Niedersachsen ist eine vorbildliche Verständigung zwischen Umweltverbänden, der Landwirtschaft und dem Land erfolgt, die die Entwicklung der Landwirtschaft mit den Erfordernissen des Umwelt- und Naturschutzes verbinden soll. Aus diesem „Niedersächsischen Weg“ entstehen Auswirkungen wie z.B. die Biotop-Vernetzung auch in unserem Stadtgebiet, die wir kennen müssen und die in dem Konzept voraus gesetzt werden müssen. Ebenso wird unser Außenbereich beeinflusst durch die Bedeutung des Naturraumes der Vechte, für die der Landkreis eigene Vorstellungen entwickelt hat. Ein Konzept der Stadt muss diese Entwicklungen berücksichtigen und ggf. auch verstärken.
Für den Innenbereich muss das Konzept alle Möglichkeiten der stärkeren Begrünung aufführen und abwägen, sowohl auf privaten wie auf öffentlichen Flächen. Die bisherigen Leistungen der Stadt z.B. in der Pflege der Grünflächen und die Anlage von Begleitgrün an Straßen und Wegen sind auch darauf hin zu überprüfen, ob sie noch mehr z.B. für die Artenvielfalt leisten können.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Krebs, Fraktionsvorsitzender