Die SPD erneuert angesichts der Corona-Pandemie ihre Forderung nach kostenloser Schnelltestung gegen das Virus in der Grafschaft. Dies geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung des Kreisvorstandes, der Nordhorner SPD und der Kreistagsfraktion der Sozialdemokraten hervor. „Im Februar haben wir ein Schnelltestzentrum nach Osnabrücker Vorbild angeregt. Seitdem ist leider nichts passiert. Die SPD wünscht sich mehr Initiative und Mut“, hatte sich Kreisvorsitzende Silvia Pünt-Kohoff bereits während der jüngsten Kreistagssitzung kritisch in Richtung Landkreis geäußert.
„die Grafschafter sollen die Möglichkeit haben, sich kostenlos nach einfacher Terminvorgabe testen zu lassen“, so die Idee, die Bernd Mentgen (SPD) in den Fachausschuss Gesundheit und Soziales im Februar eingebracht hatte. Dieses Angebot sei offen für alle Grafschafterinnen und Grafschafter, die beruflich viele Kontakte haben. Das kann aus Sicht von Mentgen das Personal in Schule und Kitas sein, ebenso Schülerinnen und Schüler und Beschäftigte im Einzelhandel und Handwerk, zum Beispiel im Friseurhandwerk.
In diesem Zusammenhang meldet sich Gerd Will, Fraktionsvorsitzender der SPD, zu Wort: „Immer auf die Zuständigkeit bei Land und Bund zu verweisen, lassen wir nicht gelten. Verantwortung liegt auf allen Ebenen. Wir haben ein Impfzentrum, das hervorragend arbeitet. Aber: Die Impfungen werden die breite Bevölkerung leider erst in einiger Zeit schützen.“
Mittlerweile könnten nach Einschätzung des Fraktionssprechers auch Selbsttests ins Konzept übernommen werden. Diese seien günstig, der Aufwand reduziere sich. „ Idealerweise nimmt die Bevölkerung die Möglichkeit der kostenlosen Schnelltests gut an. Das dient dem Ziel, Infektionen früh zu erkennen und Infektionsketten zu unterbrechen“, sagte Will.
Petra Alferink unterstreicht namens der Nordhorner SPD die Bedeutung für die Öffnungsstrategie: „Zwar ist klar, dass die Ergebnisse dieser Antigen-Schnelltests immer nur einen Momentaufnahme darstellen und fehlerhaft sein können. Dennoch, und deshalb werden sie ja in Altenheimen eingesetzt, helfen sie, zumindest einen Teil der infizierten Personen aufzuzeigen, die bisher noch nicht bekannt sind.“
Nach Auffassung von Alferink sinkt das Risiko dadurch für andere Menschen, durch die getesteten Personen infiziert zu werden. Mit Verwunderung stelle die SPD fest, dass in Fachausschuss vor Schnelltestungen sogar gewarnt wurde. „Unsere Grafschafterinnen und Grafschafter können selbstverständlich verantwortungsvoll mit Schnelltestungen umgehen und wissen, dass sie auch bei negativem Testergebnis die AHA-Regeln einhalten müssen.
Die Bundesregierung sei inzwischen zur selben Einschätzung gekommen, begrüßt die SPD. Deswegen fordert sie den Landkreis auf, hier die Lücke zu schließen. „Wird kein Schnelltestzentrum eingerichtet, müssen Einrichtungen und Betriebe dezentral unterstützt werden. Auf jeden Fall braucht es im Landkreis ein Konzept, das schnellstmöglich in die Umsetzung geht“, so die SPD abschließend.
Bereits im letzten Jahr hatte die SPD nach eigenen Worten schon früh Vorschläge für Reihentestungen in Pflegeeinrichtungen im Landkreis eingebracht, „die mittlerweile landesweit verpflichtend sind“.
Text: (c) Grafschafter Nachrichten vom 04.03.2021