Auf dem Spielplatz an der Irisstraße in Nordhorn wurde kürzlich eine neue Kommunikationstafel aufgestellt. Anhand der darauf abgebildeten Symbole können auch Kinder und Erwachsene miteinander kommunizieren, die sich nur eingeschränkt oder gar nicht über die Lautsprache ausdrücken können. Es ist der erste Spielplatz in Nordhorn, auf dem mit einer solchen Tafel die Inklusion gefördert wird.
„Dieser Spielplatz bietet die besten Voraussetzungen, um die inklusive Kommunikation über Symboltafeln in den öffentlichen Raum zu bringen“, sagt Katrin Hinternesch. Sie ist Koordinatorin für die Lebenshilfe für das Projekt „Gelingende Kommunikation“, das von der „Aktion Mensch“ gefördert wird und von der Gesellschaft „Die Vielfalter – Experten für Teilhabe“ ins Leben gerufen wurde. In dieser Gesellschaft haben sich acht Trägerinnen der Eingliederungshilfe in Süd-West-Niedersachsen zusammengeschlossen, unter anderem die Lebenshilfe Grafschaft Bentheim. Das Ziel ist, Menschen mit Behinderung eine selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Dazu gehört auch eine gelingende Kommunikation. „Symbole spielen dabei eine wichtige Rolle und Spielplätze sind seit jeher ein Ort, an dem Kinder wichtige Kommunikationserfahrungen sammeln“, so Hinternesch.
Der Spielplatz an der Irisstraße war im vergangenen Jahr aufwendig neu gestaltet worden, im Rahmen der Umsetzung des städtischen Spiel- und Quartiersplatzkonzepts. Inklusion war bei diesem Platz ein wichtiges Leitthema, denn er befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den Einrichtungen der Lebenshilfe Grafschaft Bentheim. Mitarbeitende der Lebenshilfe sowie Anlieger*innen hatten sich an den Planungen beteiligt. Seit dem Umbau bietet der Platz nun zahlreiche Spiel- und Erlebnismöglichkeiten für Kinder mit und ohne Behinderung.
„Das inklusive Konzept ist ganz offensichtlich aufgegangen, denn der Spielplatz ist extrem beliebt“, stellt Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling fest. „Die Kommunikationstafel mit den Symbolen ist eine wunderbare Ergänzung, darum haben wir das Projekt gerne unterstützt.“
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer Fachlichkeit an den Planungen für das inklusive Spielplatzkonzept beteiligt wurden“, so Lebenshilfe Geschäftsführer Thomas Kolde. „Die Zusammenarbeit mit den Menschen und Vereinen im Sozialraum Blumensiedlung ist für uns von großer Bedeutung.“
In Zusammenarbeit zwischen dem Bauhof der Stadt Nordhorn, der Werbeagentur 52Grad und der Gruppe von Jan Snyders aus dem Berufsbildungsbereich der Lebenshilfe Grafschaft Bentheim konnte die Tafel erstellt, gedruckt und aufgebaut werden. Die Vorlage stammt vom Autismusverlag. Sie basiert auf der weit verbreiteten Symbolsammlung METACOM, die speziell auf die Unterstützte Kommunikation ausgerichtet ist. Durch das Zeigen auf die Symbole können Gespräche begonnen, Wünsche ausgedrückt, Ereignisse kommentiert und Fragen gestellt werden. Alle sind dazu eingeladen, über die Spielplatztafel mit anderen Menschen in den Dialog zu kommen.
„Durch diese gemeinsame, für alle Personen verständliche Kommunikation werden Menschen und speziell Kinder mit eingeschränkter oder fehlender Lautsprache sowie Personen mit geringen Deutschkenntnissen ganz selbstverständlich Teil der Gemeinschaft. Je mehr sich das etabliert und je früher Kinder der Umgang damit lernen, umso mehr Teilhabe am öffentlichen Leben wird ermöglicht“, sagt Hinternesch.
Für Fragen und Anregungen steht Katrin Hinternesch gerne zur Verfügung. Sie ist erreichbar per E-Mail an khinternesch@lebenshilfe-nordhorn.de oder unter der Telefonnummer 05921 / 8061536.
Text und Foto: (c) Stadt Nordhorn