Die SPD-Ratsfraktion unterstützt den Vorschlag von Bürgermeister Thomas Berling zu einer
Hafenentwicklung im Bereich des bisherigen ZOB. So werde der Verleih von Tretbooten und
Elektrobooten im Zentrum die Verbindung Einkaufen/ Tagestourismus stärken. Besonders die Idee,
einen Hafen auf dem bisherigen Gelände anzulegen, sei spannend, so Ratsmitglied Harry
Brooksnieder. „Die Idee des Bürgermeisters, dort in einem Neubau für den VVV auch die VVVBoote
für die Rundfahrten zu stationieren, würde auch das Problem lösen, dass der jetzige VVVTurm
zu klein und energetisch schlecht ist. Vielleicht könnte im Keller auch das Nacht- und
Winterquartier für die VVV-Boote entstehen. Für den VVV würde der Bootsbetrieb so effizienter“,
so Brooksnieder.
Ein solcher Hafen würde den Charakter von Nordhorn als Wasserstadt mit Vechte, Kanälen,
Grachten und Vechtesee verstärken. Die Jantje sollte dort einen gut sichtbaren Platz haben,
vielleicht auch andere Boote. „Je mehr zu sehen ist, je mehr sich bewegt, desto attraktiver wird der
Raum am Wasser empfunden“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Harald Krebs.
Der bisherige ZOB wird ab nächstem Jahr nicht mehr benötigt, weil zukünftig der zentrale
Umsteigepunkt für den öffentlichen Personenverkehr am Bahnhof entsteht, wo die Verknüpfung der
Busse mit dem Zug erfolgt. Folglich ist es angebracht, sich darüber auszutauschen, was auf der
Fläche des jetzigen ZOB entstehen könnte. Ideen sind gefragt, wozu der Bürgermeister einen
städtebaulichen Ideenwettbewerb vorschlägt.
„Das ist genau das richtige Vorgehen. Mehrere Architekturbüros werden Ideen und Skizzen
präsentieren“, so Ratsfrau Gisela Snieders. Positiv sei auch der Vorschlag, beide Uferseiten von der
Firnhaberstraße bis zur Lingener Torbrücke einzubeziehen. Snieders: „Die Ufer könnten attraktiver
werden, mehr Menschen zum Verweilen einladen, wie das im Bereich Schweinemarkt gelungen
ist.“
Dabei ist für die SPD klar, dass Gemeindezentrum und Kirche unverändert bleiben müssen, zudem
müsse jede Überlegung Rücksicht nehmen auf die Kirche, auch hinsichtlich der Sichtachsen.
Fraktionsvorsitzender Harald Krebs: „Die Kirche ist ein Wahrzeichen der Stadt, ihr Umfeld ist sehr
wichtig z.B. bei Trauungen. Auch ist für die SPD klar, wir müssen den guten Standort für den
Wochenmarkt behalten. Der Wochenmarkt ist einfach super, ein dicker Pluspunkt für unsere Stadt.“
Der Vorschlag der Stadtverwaltung zum Ideenwettbewerb spart die Parkpalette aus. Diese ist aus
Sicht der SPD auch unverzichtbar. Der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, Frank
Günther verweist auf den Parkplatzbedarf für die Einkaufsstadt Nordhorn, der vielleicht sogar eine
spätere Aufstockung erfordern könnte. „Wir wollen da Optionen offen halten. Derzeit hat Nordhorn
eine hohe Einkaufszentralität, die es zu halten gilt. Dafür muss die Innenstadt für Auswärtige gut
mit dem Auto erreichbar sein,“ so Günther.
Über den für den Wettbewerb vorgesehenen Raum hinaus will die SPD auch die Bushaltestellen
diskutieren. Die ZOB-Fläche entfällt, aber Gemeindezentrum, Stadtkirche, Marktplatz sollen über
kurze Wege erreichbar bleiben.
Harry Brooksnieder wünscht sich zudem eine Diskussion über den eigentlichen Ideenwettbewerb
hinaus: „Da werden eine Menge Ideen von Stadtplanern kommen, aber wir müssen ein Format
machen, dass die Bürgerinnen und Bürger intensiv einbezieht. Ob Vereine, ob Einzelmeinungen –
wir wollen einen breiten Dialog haben, bevor wir uns im Stadtrat entscheiden.“